1) Die Kirche begleitet und feiert mit den Menschen entscheidende Ereignisse im Leben (Geburt mit Taufe, Schulalter mit Erstkommunion, Jugendalter mit Firmung, Eheschliessung mit kirchlicher Trauung, Lebenskrisen mit dem Sakrament der Versöhnung, Krankheit und Sterben mit der Krankensalbung, Tod mit Begräbnis)
Ich wurde als Baby zwangsgetauft, meine Eltern taten dies auch nur durch Zwang, weil im Kindergarten und in der Schule Kinder, welche nicht in der Kirche waren, schikaniert wurden.
2) Die Kirche leistet innerhalb der Gesellschaft einen wesentlichen Beitrag für die ethisch-religiöse Bildung der Menschen (Religionsunterricht, Erwachsenenbildung, Predigt), für ein christlich motiviertes soziales Bewusstsein und Zusammenleben (Nächstenliebe, Offenheit für die Schwächeren und die Fremden in der Gesellschaft) und für ein solidarisches weltweites Bewusstsein und Handeln (Missions- und Entwicklungsarbeit)
Es gibt immer noch ernsthafte Bemühungen kirchlicher Gruppierungen (vor allem in den USA), die Tatsachen der Evolution zu verleugnen und aus dem Schulunterricht zu verbannen. Wie soll da irgend ein christlicher Religionsunterricht ernst genommen werden. Zudem stört mich die Intoleranz und Missioniergehabe anderen Religionen gegenüber.
3) Die Kirche ist aktiv sozial tätig. Sie engagiert sich in der Kinder- und Jugendarbeit, leistet Sozialarbeit mit Beratung und Vernetzungsarbeit, engagiert sich in der Kranken- und SeniorInnen-Betreuung durch Freiwillige und initiiert und koordiniert vielfältigste Freiwilligenarbeit im Dienst an Menschen und für ihre Gemeinschaft.
Ein grosser Teil der heutigen unerhöhrten Reichtümer der Kirche stammt noch von Menschen, die durch die Inquisition grausam zu Tode gebracht wurden. Vor dem Angesicht der Geschichte wirkt die heutige Sozialarbeit wie ein Hohn.
4) Die Kirche ist in unserer Gesellschaft Teil der Kultur, selber kulturell tätig und unterstützt und fördert auf vielfältige Weise das kulturelle Leben in der Gesellschaft (Konzerte, Architektur und Kunst in den Kirchen, Förderung von Chören und Bereitstellung von Räumen für die Allgemeinheit für kulturelle Anlässe vielfältiger Art).
Die Kirche hat jahrundertelang den wissenschaftlichen und sittlichen Fortschritt der Menschheit behindert. Die Kirche hat kostbare Überlieferungen und Aufzeichnungen vernichtet. Die Kirche hat jahrhunderte lang gesammelte Erfahrungen aus Natur- und Pflanzenheilkunde vernichtet. Das kann man mit aller Kulturförderung nicht mehr gut machen.
5) Sie schwächen mit Ihrem Austritt weder die Weltkirche noch die Kirchenleitung, sondern das Leben in unserer Pfarrei und das Engagement der Seelsorgenden und zahllosen Freiwilligen, die oft selber unter den Ansichten und Entscheiden der Kirchenleitung in Rom leiden und sich für eine offene, glaubwürdige und am Menschen orientierte Kirche stark machen.
Die Kirche ist fundamentalistisch und unterscheidet intern wie extern mehr denn je wer „gegen die Kirche“ und wer „für die Kirche“ ist, durchsichtige Machtpolitik.
6) Mit ihrer Mitgliedschaft stehen Sie für ein Stück Demokratie in der Kirche ein. Nur dank unseren Kirchgemeinden bestimmen wir selber über unsere Kirchensteuern und haben finanzielle Einflussmöglichkeiten. Mit einem Kirchenaustritt geben Sie demokratische Mitsprache- und Mitentscheidungsrechte freiwillig auf (Umgang mit Kirchengeldern, Wahl des Pfarrers, Abstimmungen über eine Kirchenrenovation etc.).
Die Kirche ist eine Geldmaschine, die versucht den Menschen eine „Schuld“ einzureden, damit sie, die Kirche, aus der Sühne der Menschen Profit schlagen kann.
7) Ein Kirchenaustritt ist Wasser auf die Mühle jener Kreise in der Kirche, die nur darauf warten, dass die Kirche von staatskirchenrechtlichen Rahmenbedingungen unabhängiger wird, damit sie ihren traditionellen Kurs ohne
Scheinheilige und verlogene interne Machtpolitik.
8) Sie ersparen sich und Ihren Angehörigen unangenehme Diskussionen und schwierige Situationen, wenn Sie aufgrund anderer Lebensumstände wieder den Wunsch nach einer kirchlichen Dienstleistung haben.
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9) Das geltende Staatskirchenrecht, das seinerzeit auch für die Kontrolle des Staates über die Kirche und gegen Auswüchse ihres Herrschaftsanspruches eingeführt wurde, hat sich über mehr als hundert Jahre bewährt, ebenso die öffentlich-rechtliche Anerkennung einzelner Kirchen und das damit verbundene Recht zum Einzug der Kirchensteuer durch den Staat. Mit einer Kirchensteuer auf der Basis von Einkommen und Vermögen haben wir ein gerechtes Kirchensteuersystem und die Kirche kann ihre Stimme unabhängig von reichen Geldgebern freier erheben.
Die Kirche ist wie eine Sekte, sie hat hat es bereits geschafft unseren Staat zu unterwandern, wie man an der Kirchensteuer sieht.
10) Werfen Sie noch einen Blick auf die aktuelle Pfarrei-Agenda und überzeugen Sie sich, wie viel Wertvolles in unserer Pfarrei und Kirchgemeinde auf dem Spiel steht.
Ich lausche lieber den Worten von Bischof Huonder.